Dichter Stauffer ruft Hans Krüsi. Dies ist die Konstellation des Projektes "Stauffer an Krüsi antworten". Der Aussenseiterkünstler Hans Krüsi, 1995 in St. Gallen gestorben, gibt selber keine Antwort mehr. Aber sein Werk spricht noch immer in unverwechselbarer Deutlichkeit. Dichter Stauffer taucht ein in das noch längst nicht gebändigte Material des Nachlasses von Hans Krüsi, liest seine Sätze, schaut seine Bilder, hört seine Tonbänder und beginnt einen Dialog.
Es entstehen drei Hörspiele:
- Ich kann nicht ohne Esel sein
- Alles wegem Krüsi
- Jeder kann nicht machen was er will
Hans Krüsi, geboren am 15. April 1920 in Zürich. Mit zwei Jahren wurde er in Speicher zu Pflegeeltern gebracht, im Alter von zehn Jahren kam er ins Waisenhaus. Ab 1948 reiste er während über 30 Jahren fünf bis sechs Mal in der Woche nach Zürich an die Bahnhofstrasse, wo er eingekaufte oder selbst gepflückte Blumen anbot. 1975/76 erweiterte Krüsi sein Verkaufsangebot mit Postkarten, Fotografien und kleinen Bildformaten. Bald erzielte er damit bessere Umsätze als mit den Blumen. 1980 wurde die auf zeitgenössische Kunst spezialisierte Galerie Buchmann auf ihn aufmerksam und stellte ihn aus. Berichte im Magazin des Tages-Anzeigers und in der Schweizer Illustrierten machten den Aussenseiter-Künstler zu einer bekannten Persönlichkeit. Zahlreiche Ausstellungen und Publikationen folgten. Sein ausufernder Nachlass wird seit 1995 im Kunstmuseum Thurgau aufbewahrt.
Michael Stauffer, geboren 1972 in Biel, studierte in Bern und Lausanne Deutsch, Französisch und Bildnerisches Gestalten und schloss diese Studien mit dem Lehramt ab. Stauffer macht: Prosa, Hörspiele, Lyrik, Theaterstücke, Performances, singt, lärmt, improvisiert, macht Konzepte und feilt am Staufferwerk. Letzte Veröffentlichungen: "Im Kairo", Autorengruppe "Bern ist überall" (Menschenversand, 2006). "Normal - Vereinigung für normales Glück" (Urs Engeler, 2006).