Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren: Denise von Schoenecker verwaltet das Erbe ihres Sohnes Nick, dem später einmal, das Kinderheim Sophienlust gehören wird.
Wie sollte er dieses Kind jemals lieb haben können? Blicklos starrte Detlef Dornhagen auf das winzige verschrumpelte Wesen, das die Kinderkrankenschwester des Krankenhauses von Maibach hochhielt. «Möchten Sie Ihr Töchterchen einmal auf den Arm nehmen? Ich meine …" Verlegen brach die junge Frau ab. Der Blick des jungen Vaters kehrte wie aus weiter Ferne zurück. Verständnislos schaute er die Schwester an. «Aber es ist doch …" Die Säuglingsschwester zuckte die Schultern und legte das schlafende Bündel wieder zurück in das Bettchen. Das Geschrei, das die vielen Babys machten, dröhnte in Detlefs Ohren. Voller Mitleid schaute die junge Säuglingsschwester zuerst auf das schlafende Baby, dann auf den Mann, der noch immer bleich und bewegungslos dastand. «Herr Doktor Schröder möchte Sie noch sprechen. Er hat Ihre Frau entbunden.» Die Schwester hoffte, dass Detlef endlich gehen möge. Sein Verhalten rief Mitleid in ihr hervor, andererseits irritierte es sie auch. Was sollte sie ihm als Trost sagen, wenn er sie überhaupt nicht wahrzunehmen schien. “Was will er denn, der Herr Doktor?”, fragte der Mann mit verzweifeltem Spott. «Will er mir erklären, dass Maria an ihrem Tod selbst schuld ist? O ja, natürlich, sie hätte sich nicht mit mir einlassen sollen, dann wäre ihr dies hier erspart geblieben.”