Paul, der kindliche „Held" von „Das Niklasschiff" hat ein Problem: Zu ihm kommt der Nikolaus mit seinen Geschenken nie, obwohl er doch so viel braver und kluger ist als der Nachbarssohn, der „Mühl-Karl". Als auch an diesem 6. Dezember wieder die Bescherung ausbleibt, während Karl am nächsten Tag ein wunderbares Holzschifflein in die Schule mitbringt, hat er genug: Er bricht in Tränen aus und kündigt Karl die Freundschaft. Auf Karls wiederholte Anfrage, doch mit ihm zusammen das Schiff im Mühlbach schwimmen zu lassen, zeigt er ihm die kalte Schulter. Als Karl, der nun das Schiff ganz alleine schwimmen lässt, in den eisigen Bach fällt, nur bewusstlos herausgezogen werden kann und fortan im Koma liegt, packt den Ich-Erzähler das schlechte Gewissen. Karl habe nun „keine Seele mehr", erfährt er von seiner Großmutter. Doch Paul glaubt, die weiße Seele eingefroren im Mühlbach gefunden zu haben … In „Der Guckkasten" stiehlt der jugendliche Ich-Erzähler dem Großvater den Schlüssel zum neuen, „Guckmäste" genannten Guckkasten aus der Tasche, denn er glaubt, die ideale Geschäftsidee gefunden zu haben, um zum reichen Mann zu werden: Mit dem Guckkasten zieht er durch die Nachbarschaft und bringt gegen ein Entgelt von fünf Pfennigen dem kleinen Arnsdorf die große Welt nahe, die da im Guckkasten zu sehen ist — vom feuerspeienden Vesuv in „Spanien" bis zur Insel Teneriffa, wo der Emil der alten Lachniten ertrunken ist. Als er seine Vorführung auf die Dorfkneipe ausweitet und dort Vater und Großvater begegnet, hat er ein Problem … Ob heiter oder besinnlich, Paul Kellers Erzählungen aus der Kinderwelt sind auch heute noch wunderbare Perlen für Jung und Alt!