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Johann Wolfgang von Goethe

Reineke Fuchs

Reineke Fuchs ist ein Epos in zwölf Gesängen von Johann Wolfgang Goethe. 1793 entstanden, lag es im Mai 1794 im Erstdruck vor.

Goethe wählte — durchaus im Wettstreit mit dem darin erfolgreichen Johann Heinrich Voß — als Versform durchgehend den Hexameter. Er gab dem Werk stark spöttische, mitunter boshafte Züge; sein Epos kann durchaus auch als Kritik des höfischen Lebens gelesen werden, das er gut kannte.
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Quotes

  • Naydenova Sofihas quoted8 years ago
    Als nun Isegrim so mit traurigem Mute gesprochen,
    Trat ein Hündchen hervor, hieß Wackerlos, redte französisch
    Vor dem König: wie arm es gewesen und nichts ihm geblieben
    Als ein Stückchen Wurst in einem Wintergebüsche;
    Reineke hab auch das ihm genommen! Jetzt sprang auch der Kater
    Hinze zornig hervor und sprach: Erhabner Gebieter,
    Niemand beschwere sich mehr, daß ihm der Bösewicht schade,
    Denn der König allein! Ich sag Euch, in dieser Gesellschaft
    Ist hier niemand, jung oder alt, er fürchtet den Frevler
    Mehr als Euch! Doch Wackerlos' Klage will wenig bedeuten.
    Schon sind Jahre vorbei, seit diese Händel geschehen;
    Mir gehörte die Wurst! ich sollte mich damals beschweren.
    Jagen war ich gegangen; auf meinem Wege durchsucht ich
    Eine Mühle zu Nacht; es schlief die Müllerin; sachte
    Nahm ich ein Würstchen, ich will es gestehn; doch hatte zu dieser
    Wackerlos irgendein Recht, so dankt' ers meiner Bemühung.
    Und der Panther begann: Was helfen Klagen und Worte!
  • Naydenova Sofihas quoted8 years ago
    Alle miteinander, so gut die Großen als Kleinen.
    Niemand sollte fehlen! und dennoch fehlte der Eine,
    Reineke Fuchs, der Schelm! der viel begangenen Frevels
    Halben des Hofs sich enthielt. So scheuet das böse Gewissen
    Licht und Tag, es scheute der Fuchs die versammelten Herren.
    Alle hatten zu klagen, er hatte sie alle beleidigt,
    Und nur Grimbart, den Dachs, den Sohn des Bruders, verschont' er.
    Isegrim aber, der Wolf, begann die Klage; von allen
    Seinen Vettern und Gönnern, von allen Freunden begleitet,
    Trat er vor den König und sprach die gerichtlichen Worte:
    Gnädigster König und Herr! vernehmet meine Beschwerden.
    Edel seid Ihr und groß und ehrenvoll, jedem erzeigt Ihr
    Recht und Gnade: so laßt Euch denn auch des Schadens erbarmen,
    Den ich von Reineke Fuchs mit großer Schande gelitten.

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