Martha, 55, findet nicht mehr statt. Die Blicke der anderen treffen sie nicht mehr. Und Marthas nicht mehr die der anderen. Nach einer brutalen Nabelschau und einer nüchternen Bestandsaufnahem, in der sie ihr Leben in Zeitenphasen einteilt, und der Trennung von ihrem Mann, begibt sie sich auf eine Reise in die Vergangenheit. Zwischen Potsdam und St. Gallen, ihrem eigentlichen Ziel, trifft sie in Köln auf Luigi, ihre vermeintliche Zukunft. Sie verbringt den Sommer in seinem Haus auf Sardinien. Es ist ein Sommer der Liebe, des Glücks und der großen Selbsttäuschung. Es ist zugleich ein Sommer der Mangelverwaltung und des großen emotionalen Defizits, wie sie sich eingestehen muss. Martha begreift die Unmöglichkeit dieser Liebe.
Luigi plant eine gemeinsame Zukunft. Martha, zunächst skeptisch, unterstützt ihn in seinen Plänen, ein kleines Restaurant auf Sardinien zu eröffnen und weiß, sie wird ihn verlassen. Sie wird zurückgehen. Noch bevor sie ihre Rückreise antritt, stürzt Luigi auf einem Flug von Sardinien nach Rom ab. Die Suche nach ihm wird abgebrochen. Er hinterlässt ihr seinen Traum, ein kleines Restaurant auf Sardinien. Es ist sein Vermächtnis.
'In Zeiten unsichtbarer Frauen' ist die Geschichte einer Frauengeneration, die in den 70er aufgewachsen ist, die gekämpft hat für die sexuelle Befreiung, für Gleichberechtigung, die den aufreibenden Kampf gegen ihre Mütter und gesellschaftliche Konventionen zunächst gewonnen hat, um 40 Jahre später alles zu verlieren. Ihr Selbstwertgefühl, ihre Karrieren, ihre Männer an weitaus Jüngere, ihre Ideale an die Generation Praktikum und den Glauben an sich selbst.