In neuer Übersetzung
Denis Diderot, der vielleicht klügste, sicher aber heiterste und menschlichste der französischen Aufklärer, schenkte uns mit seinem Roman ›Jacques der Fatalist und sein Herr‹ die Summe seiner ironischen Beschäftigung mit Philosophie und Ästhetik. Diderot sprüht vor Erzähllust und schickt sein Protagonistenpaar, das an Don Quijote und Sancho Pansa erinnert, auf eine Reise durch Frankreich. Die beiden erörtern höchst geistreich unablässig philosophische Fragen während sie reiten und rasten, in Wirtshäusern einkehren, dort mit anderen reden und bis tief in die Nacht Wein trinken. Hinrich Schmidt Henkel schöpft in seiner Neuübersetzung die Lakonie und den pointierten Rhythmus des Originals voll aus und bietet dem Leser die Möglichkeit, Diderot als Zeitgenossen zu lesen.
«von 6 Uhr bis halb 12 Diderots ›Jacques le Fataliste‹ in der Folge durchgelesen mich wie der Bel zu Babel an einem solchen ungeheuren Maale ergözt und Gott gedanckt dass ich so eine Portion mit dem großen Apetit auf ein mal als wärs ein Glas Wasser und doch mit unbeschreiblicher Wollust verschlingen kann»
Johann Wolfgang von Goethe, 1780