Die Familien-Knopfbüchse ist der Ausgangspunkt für Katharina Wolters autobiographische Erzählung, in der die alten Knöpfe immer neue Erinnerungsbilder ihrer Kindheit und Jugend hervorrufen, fröhliche und traurige, mit denen sie die 30er und 40er Jahre in ihrem Heimatdorf beschreibt. Offen und ohne falsche Sentimentalität schildert sie ihre persönliche Entwicklung und das Schicksal ihrer Bauernfamilie, das schließlich bestimmt wird durch das Aufkommen der Nazis und den folgenden Krieg. Ergreifend erzählt sie vom Leidensweg ihrer jüdischen Nachbarn im Dorf, aber auch von dem Leid, das der “Helden” -Tod ihrer Brüder über die Familie bringt. Ich wühle in den Knöpfen, schütte sie auf ein Tablett, auf dem sie nun ausgebreitet leigen. Es ist irre. Generationen liegen da nebeneinander. Ich kann die Knöpfe greifen, begreifen, die einer vor hundert Jahren in seiner Hand hielt, dessen Namen fast keiner mehr nennt. Knöpfe sind viel stabiler als ein Mensch.