Moskau kurz nach der Wende zum 20. Jahrhundert. Der Deutschrusse Iwan Michels hat ein Problem: Endlich kann er seine neue Baumwollspinnfabrik einweihen, da sind aufgrund einer Wirtschaftskrise und Spekulationen an der New Yorker Börse die Baumwollpreise so gestiegen, dass Baumwolle fast teurer ist als fertiges Garn. In seiner Not sieht er sich gezwungen, sich um Hilfe an Alexander Wieprecht zu wenden, einen weiteren Deutschrussen und Flanellfabrikanten, mit dem er sich vor vier Jahren bitter zerstritten hat, da der sich in abfälligen und herabsetzenden Worten über den kommenden Misserfolg von Michels’ Fabrikprojekt und über dessen mangelnde Managementfähigkeiten geäußert hat – jetzt muss Michels einräumen, dass Wieprecht in vielen Punkten recht gehabt hat. Doch nachdem Michels mit Wieprecht Kontakt aufgenommen hat, sucht Wieprecht wiederum Kontakt zu Michels’ Frau Marja. Nach anfänglicher Abneigung ist Marja von dem Nonkonformisten und Lebensphilosophen Wieprecht fasziniert und in vielen langen Gesprächen stellen die beiden bald fest, in wie vielen Punkten sie sich ähnlich sind. Als sich die Verhältnisse um Michels’ Fabrik immer trostloser gestalten und Marja sich zunehmend in Wieprecht verliebt, eskaliert die Situation und steuert unerbittlich auf die unausweichliche Krise zu. Marja muss sich entscheiden: Ist ihr das Glück oder die Ruhe im Leben wichtiger?