Wir leben in einer Übergangszeit: Die unipolare Weltordnung unter hegemonialer Durchsetzungskraft der USA weicht einer multipolaren Ordnung. Diese neue Ordnung verfügt weder über einen umfassenden gesellschaftspolitischen Konsens noch basiert sie auf gefestigten Institutionen. Sie ist weitestgehend durch partikulare Interessen bestimmt. Deshalb müssen wir annehmen, dass sie kaum in der Lage sein wird, territoriale Sicherheit und friedliche Entwicklungsmöglichkeiten zu gewährleisten. In diesem Prozess scheint die Europäische Union, aber — mit Einschränkungen — auch Russland, zwischen China und die USA zu geraten.