Mit Ingres' Türkischem Bad von 1863 ist die Frau des Ostens für viele im Westen zu einem Symbol für eine nie erreichbare, verbotene Lust geworden. Seereisende, Abenteurer und einfache Wanderer aus Europa sind über Jahrhunderte dem exotischen Reiz der asiatischen Frau verfallen; ihrer angenehmen Andersartigkeit, der sanften Blässe ihrer Haut. So kam der Mythos auf, dass sie, vor allen anderen Frauen, im Besitz eines geheimen Wissens über Liebestechniken sei. Historisch gesehen, ist dies nicht völlig unbegründet. Traditionsgemäß wurde es von chinesischen und japanischen Frauen erwartet, dass sie ihren Männern zu Diensten seien. Diese Erwartung floss maßgeblich in ihre Erziehung ein — ein krasser Unterschied zu der Tabuisierung der Sexualität in der westlichen Kultur. Dieser reichhaltig illustrierte Bildband zeigt eine Fülle von chinesischen und japanischen Drucken, Elfenbeinschnitzereien und anderen Kunstgegenständen, die in ihrer Gesamtheit zu einer wahren Hymne an die Sexualität und dem Liebesspiel verschmelzen.
In einem lebendigen und gut lesbaren Text enthüllt Hans-Jürgen Döpp die uralten Regeln, die die Beziehung von Mann und Frau im fernen Osten prägten, ohne dabei die Rolle wahrer Liebe zu vernachlässigen.