Es beginnt mit einem Ende: Die Großmutter ist tot und die Familie nimmt um das Grab herum Aufstellung wie für ein Gruppenbild. Doch irgendetwas an dem Bild stimmt nicht. Die Ich-Erzählerin beginnt, die Beziehungen zwischen den einzelnen Figuren sowie ihre eigene Rolle zu hinterfragen und sich schrittweise zur Wahrheit vorzutasten.
Man lebt zusammen und ist doch allein. Die Familienbande entpuppen sich als kompliziertes Geflecht, in dem sich die Einzelnen verlieren, neu zusammenfinden, Ausbruchsversuche wagen, um am Ende doch in den Maschen hängen zu bleiben.
Susanne Schirdewahn spielt mit »Schlafende Hunde« ihre Doppelbegabung als Autorin und Malerin souverän aus: Denn während die Malerin Farbschicht um Farbschicht aufträgt, um ein komplexes Familienportrait entstehen zu lassen, trägt die Autorin Schicht um Schicht ab, um unter der Oberfläche zum eigentlichen Kern der Geschichte vorzustoßen.