Der Kommentar bedient sich unterschiedlicher Zugänge und Methoden zur Erschließung des Mittelteils der Königebücher. Diese erscheinen dabei in neuem Licht, und zwar sowohl in diachroner wie in synchroner Hinsicht. Grundlegend ist eine detaillierte Textkritik, die häufig Lesarten aus der Septuaginta und der Vetus Latina denen aus der hebräischen Tradition vorzieht. Dies wiederum hat Folgen für die Chronologie der Könige von Israel und Juda. Zudem wird eine neue Theorie zur Entstehungs— und Kompositionsgeschichte dieses Teils der Königebücher entwickelt: Er verdankt sich großenteils einem nachexilischen «prophetischen Erzähler», der freilich auf ältere Legenden, namentlich über Elischa, zurückgriff und der Gesamtdarstellung die Gestalt gab, die sie heute hat.