Die beiden Söhne des König Ödipus von Theben sollen gleichberechtigt über die Stadt regieren und sich in der Herrschaft abwechseln. Doch dann weigert sich Eteokles, die Herrschaft wieder abzugeben und aus dem einmütigen Brüderpaar werden erbitterte Kontrahenten: Polyneikes zieht gegen seine eigene Heimatstadt in den Krieg. Der letzte erhaltene Teil der Thebanischen Trilogie zeigt eindrucksvoll, wie sich Unrecht durch die Generationen fortsetzt und zementiert darüberhinaus Aischylos' Status als einer der größten Dramatiker der Geschichte.
Aischylos (ca. 525–465 v. Chr.) ist der älteste der drei großen Dichter der griechischen Antike und gilt als Lehrmeister Sophokles’. Als Soldat nahm er an den Schlachten in Marathon und Salamis teil; die dort gemachten Erfahrungen flossen in seine späteren Stücke ein. Obwohl er als Schauspieler begann, fing er rasch an, selbst Stücke zu verfassen und ging insgesamt 13 Mal als Sieger aus den Dionysien hervor. Insbesondere “Die Perser” und die Trilogie “Orestie” gehören nach wie vor zu den am häufigsten gespielten Stücken in den Theatern des Westens.