Das Buch liefert eine ebenso höchst amüsante wie provokante Antwort auf lieblose Zeiten. Anhand einiger Episoden aus dem Leben seines fiktiven Helden Lars schildert der Autor die Verklemmtheit und den erotischen Notstand deutscher Nachkriegszeit sowie die schrecklichen und schrillen Folgen ihrer rigiden und repressiven Erziehungsmethoden. Wem alles erotische und sexuelle von Kindesbeinen an zur Sünde erklärt wird, dem Gerät das Erwachsenwerden zu einer von unerreichbaren Sehnsüchten getriebenen und von schrecklichem Schuldwahn gehemmten Schlitterpartie. Er lernt bestenfalls, durch Härte, aber nicht Verhärtung des Denkens der zwischengeschlechtlichen Realität beizukommen und sich so in einen ironisch — zynischen Schutzpanzer einzuigeln, hinter dem sich der «freizügige» Moralist unschwer erkennen lässt. Das Buch gibt im Kern der Hoffnung Ausdruck, dass sich Männer und Frauen in einer nicht zu fernen Zukunft unverstellt begegnen.