Eine Hommage von Frank Schäfer. Obwohl er spätestens seit Mitte der Siebzigerjahre einer der auflagenstärksten Autoren der Gegenkultur war, hat Charles Bukowski seinen Undergroundstatus nie verloren. Wie ehedem wird der “Dirty Old Man” als degoutanter Latrinendichter und literarisches Leichtgewicht abgetan, von Feministinnen verachtet wegen seiner vermeintlichen Misogynie.
Wenngleich Horst Schmidt in seinem rezeptionsgeschichtlichen Standardwerk “The Germans love me for some reason. Charles Bukowski und Deutschland” die enge Beziehung Bukowskis zur Bundesrepublik nachzeichnet, gibt es hierzulande kaum umfangreichere literarische Darstellungen.
Frank Schäfer schließt diese Lücke. Sein Band ist nicht nur für Fachidioten und Literaturkundige gedacht, er richtet sich explizit an ein größeres Publikum. Es ist ein erzählendes, gewissermaßen unlexikographisches Lexikon, eine Bukowskipedia, die in Feuilletons, Zitatcollagen, Interviews etc. den Stand der Forschung auf lesbare, bestenfalls literarische Weise zusammenfasst.