Wenn sich der scharfsinnige Kosmopolit Ilija Trojanow seinen Gedankenspielen über die Neugier widmet, dann ist am Ende eines klar: Ich will die Welt erfahren und meine Neugier an der Neugier ist geweckt.
In der Tradition der alten Rhetoriker erschafft Trojanow die Figuren Herr und Frau Gier, anhand derer er fallbeispielartig die Neugier der Leser*innen herauskitzelt. Zudem lässt er uns an seinem großen Wissensschatz teilhaben, zieht Wörterbücher aus dem 18. Jahrhundert heran, um anhand etymologischer Herleitungen aufschlussreiche Erkenntnisse abzuleiten.
Trojanows große Kunst dabei ist, Wissen unterhaltend zu vermitteln und die Leserschaft gierig auf die Neugier werden zu lassen.
«Wenn ich Interesse habe an dem, was existiert, habe ich Interesse an dem, was sein könnte. Vorwitzig kann ich mir mehr Schönheit und Gerechtigkeit, mehr Erhaltung und Freiheit herbeisehnen. Mir die bessere Welt in allen geläufigen sowie selbst gemischten Farben ausmalen. Neugier ist das Salz des Tagtraums, ein Vektor, der in die Zukunft weist, in Richtung Utopie …"