Bargeld ist ein spannendes und zugleich wichtiges Themenfeld, welches insbesondere in jüngerer Zeit zum Gegenstand umfangreicher Diskussionen wurde. Dabei steht das Bargeld auch immer wieder in der Kritik, es sei ineffizient,teuer, begünstige die Schattenwirtschaft und beeinträchtige die Wirkung von geldpolitischen Maßnahmen. Doch trotz aller Kritik und der Diskussion um dessen Fortbestehen ist Bargeld mit knapp 80 Prozent aller Transaktionen am Point-of-Sale nach wie vor das wichtigste Zahlungsmittel für die deutsche Bevölkerung.
Als Basis für eine sachlich fundierte Diskussion rund um das Thema Bargeld ist die gleichrangige Betrachtung der Kosten— und der Nutzenaspekte unabdingbar. Während den Kostenaspekten in der Literatur viel Aufmerksamkeit gewidmet wird, bleiben die Nutzenaspekte meist weniger berücksichtigt. Vor diesem Hintergrund hat sich die Deutsche Bundesbank entschieden, eine externe Studie in Auftrag zu geben, die insbesondere die baren Zahlungsinstrumente in Deutschland analysiert und die damit einhergehenden Kosten sowie den Nutzen evaluiert. Der erste Teil der Studie "Übersicht und erste Schätzungen", der 2014 veröffentlicht wurde, gibt einen kritischen Literaturüberblick zu Kostenberechnungen und der Bedeutung des Zahlungsverkehrs für verschiedene
Länder. Darüber hinaus wurde in diesem Modul ein eigenständiger Ansatz zur volkswirtschaftlichen Bedeutung beziehungsweise den Kosten barer und unbarer Zahlungsinstrumente vorgestellt. In dem hier vorliegenden zweiten Modul der Studie wird ein besonderes Augenmerk auf den Nutzen von Bargeld gelegt. Die Autoren beschreiben den mikro— und makroökonomischen sowie den gesellschaftlichen Nutzen von Bargeld. Die Arbeit versucht dabei die Nutzenaspekte systematisch zu erfassen, ohne diese zu quantifizieren. Zudem wird explizit auf die bereits genannten Argumente von Bargeldkritikern eingegangen sowie die Nachteile und Konsequenzen, die mit einer Abschaffung verbunden wären…