So endigte der Gefangene seine Erzählung, und Don Fernando sagte: «Wahrlich, Herr Kapitän, die Art, wie Ihr Eure Begebenheiten erzählt habt, ist so, dass sie dem Wunderbaren der Geschichte selber gleichkömmt; alles ist höchst seltsam und voller Zufälle, die den Zuhörer in Erstaunen setzen, und das Vergnügen, welches wir im Anhören empfunden haben, ist so groß, dass, wenn uns auch der Morgen in dieser Erzählung überraschen sollte, wir uns doch freuen würden, wenn sie von neuem anfinge.» Don Antonio und die übrigen sagten das nämliche und boten sich zu allen Diensten an, mit so freundschaftlichen und aufrichtigen Versicherungen, dass der Kapitän über ihr Wohlwollen großes Vergnügen empfand. Am meisten freundschaftlich war Don Fernando, der ihn einlud, ihm zu folgen, weil er veranstalten wolle, dass sein Bruder, der Marques, bei der Taufe der Zoraida Pate wäre, und dass er ihn so unterstützen wolle, dass er in seine Heimat mit allem Ansehen zurückkehren könne, wie es einem Manne von seinem Stande zukomme. Der Gefangene dankte mit vieler Höflichkeit für alle diese Anerbietungen, doch lehnte er es zugleich ab, irgendetwas davon anzunehmen.
Das Buch erzählt die Geschichte der gleichnamigen Hauptperson, eines verarmten Junkers, der durch die Lektüre unzähliger Ritterromane den Verstand verliert und beschließt, nun selbst als Ritter auszuziehen, «um Abenteuer zu suchen und all das zu üben, was, wie er gelesen, die fahrenden Ritter übten, das heißt jegliche Art von Unbill wiedergutzumachen und sich in Gelegenheiten und Gefahren zu begeben, durch deren Überwindung er ewigen Namen und Ruhm gewinnen würde.» Don Quijote holt seinen alten Klepper aus dem Stall, gibt ihm den klangvollen Namen Rosinante, stellt sich notdürftig eine Rüstung zusammen und bricht auf.
“Don Quijote” wurde vom Osloer Nobelinstitut 2002 als “Das beste Buch der Welt” prämiert.
Es handelt sich um eine aktualisierte Auflage! (14. Februar 2016)