Die Bilder gingen um die Welt, der Gezi-Park wurde zum weltweiten Symbol des Aufstandes: Im Frühjahr 2013 protestierten hunderttausende Türken und Türkinnen und forderten mehr Demokratie und den Rücktritt Erdoğans. Doch es kam anders: Im August 2014 wählten 52 Prozent Erdoğan zum Staatspräsidenten. Warum?
Das Land ist gespalten: Die einen sehen in Erdoğan den “Vater der Heimat”, hoffen auf wirtschaftlichen Aufschwung und Stabilität, die anderen fürchten eine Entwicklung hin zum islamistisch-konservativen Staat. Erdoğan verfolgt seinen Kurs unerbittlich: Medien und Verwaltung werden ideologisch auf Linie gebracht, Kritiker inhaftiert, die Justiz, die politische Opposition und das einst mächtige Militär gedemütigt und ins bedeutungslose Aus abgeschoben.
Cigdem Akyol schildert die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen, die Erdoğan den Aufstieg nach ganz oben ermöglichten. Sie beschreibt seinen Werdegang, zeigt auf, wie sich die Türkei unter Erdoğan verändert hat und analysiert die Auswirkungen seines autoritären Politikstils.