Die Arbeiten, die Schopenhauer eigentlich erst näher in der Öffentlichkeit bekanntmachten, waren die kleinen philosophischen Schriften, denen er den Titel “Parerga und Paralipomena” gab. Die bei weitem bedeutendste Abhandlung, ja man könnte wohl sagen, den eigentlichen Kernpunkt dieser Schriften, bildet die jener eng zusammengehörigen 6 Kapitel, die er selbst “Aphorismen zur Lebensweisheit” nennt.
Das Ringen seines inneren mit seinem äußeren Leben, aus dem ihm nie eine ausgleichende Anpassung an Menschen wurde, bereitete ihm Leiden, aus welchen er seine “Aphorismen” — gleichsam als Erklärung seines Selbst — schuf. Sie umfassen als Lebensweisheit alle seine Erkenntnis der Ursachen, durch welche die Menschheit sich das Leben erschwert, oder durch welche es ihr, ohne eigenes Verschulden, erschwert wird. Aus den “Aphorismen zur Lebensweisheit” sollen kommende Geschlechter die Belehrung schöpfen, glückreicher zu leben.