Herman Cyril McNeile (1888–1937), besser bekannt unter dem Pseudonym Sapper, war ein britischer Schriftsteller, der für seine Kriminalromane und Kriegsgeschichten bekannt war. Sein berühmtestes Werk, Bulldog Drummond (1920), wurde zu einer prägenden Figur der britischen Unterhaltungsliteratur der Zwischenkriegszeit. McNeills Werk umfasst zehn Romane um Drummond sowie zahlreiche weitere Kriminalromane, Kurzgeschichten und Theaterstücke.
Herman Cyril McNeile wurde in Bodmin, Cornwall, geboren und diente im Ersten Weltkrieg als Hauptmann bei den Royal Engineers. Seine Kriegserfahrungen inspirierten seine frühe literarische Karriere. Während er in Frankreich stationiert war, begann er, Kurzgeschichten zu schreiben, um seine Langeweile zu vertreiben.
Seine ersten Werke, die in der Daily Mail unter dem Pseudonym „Sapper“ — eine Anspielung auf seinen Militärdienst — veröffentlicht wurden, schilderten die düstere Realität der Schützengräben. Zu den bemerkenswerten Erzählungen aus dieser Zeit gehören Sergeant Michael Cassidy, R.E. (1915) und No Man's Land (1917), realistische, unsentimentale Schilderungen des Krieges, die beim zeitgenössischen Publikum großen Anklang fanden.
Nach dem Krieg verlegte sich McNeile auf Thriller und debütierte mit Mufti (1919). Doch erst Bulldog Drummond (1920) festigte seinen Ruf. Drummond, ein demobilisierter Offizier auf der Suche nach dem Nervenkitzel der Nachkriegszeit, verkörperte den patriotischen englischen Gentleman und wurde zu einer bleibenden Figur in der britischen Belletristik.
Die Mischung aus Mut, Witz und moralischer Überzeugung der Figur wurde von McNeile selbst, seinem Freund Gerard Fairlie und dem Archetyp des englischen Gentleman beeinflusst. Drummonds Gegenspieler, wie der Meisterverbrecher Carl Peterson und die femme fatale Irma, sorgten für die dramatische Spannung, die die Serie auszeichnete.
Themen wie Patriotismus, die Kameradschaft der Kriegsjahre und die Verteidigung Englands gegen ausländische Bedrohungen werden in McNeills Werken häufig miteinander verwoben. Zu seinem literarischen Werk gehören auch die Serien Jim Maitland und Ronald Standish sowie Theaterstücke wie Bulldog Drummond (1921), das lange Zeit im Londoner West End aufgeführt und später verfilmt wurde.
Trotz der Popularität seiner Werke wurde McNeile posthum für die Fremdenfeindlichkeit und den sozialen Konservatismus kritisiert, die in seinen Romanen, insbesondere in der Drummond-Serie, zum Ausdruck kommen. Dennoch ist sein Einfluss auf die britische Abenteuerliteratur unbestritten und inspirierte spätere Autoren wie Ian Fleming, der in Drummond einen Vorläufer von James Bond sah.
Herman Cyril McNeile starb 1937 an den Folgen einer Gasvergiftung während des Krieges.
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