So kann es nicht gewesen sein. In ihrer Heimatstadt wird eine Journalistin mehr und mehr in den Bann eines mysteriösen Hauses gezogen. Es könnte Museum, Forschungsinstitut oder Filmstudio sein. Vorsichtig nähert sie sich dem geheimnisvollen Gebäude, das sowohl die Form wie auch den Ort zu wechseln scheint. Zögernd, zugleich aber neugierig versucht sie durch Spalten und Ritzen das Innere zu erkunden. Schließlich kann sie sich nicht mehr entziehen, wird wie magisch in das Haus hineingezogen. In seinem Inneren wird sie mit längst vergessenen und verdrängten Gefühlen konfrontiert. Da sind nicht nur die Gerüche und Geräusche ihrer Kindheit, da lauern in den Ecken auch die alten Ängste. Dem Gefühl der Verlassenheit folgen Momente seligen Glücks. Rosemarie Fendel leiht der Ich-Erzählerin die Stimme einer suchenden, einer nachdenklichen Frau und füllt das Haus der Kindheit mit emphatischer Wärme. Es gelingt ihr den Hörer in die suggestiven, tagebuchartigen Aufzeichnungen der Journalistin so hineinzuziehen, wie das Haus diese zurückführt zu den Wurzeln ihres Seins.