Einen schweren, aber auch erfüllten Lebensweg ist der Dichter Hans Ernst gegangen, vom einfachen Bauernknecht zum bekannten Volksschriftsteller. In diesen Erzählungen breitet Hans Ernst die prägenden Erlebnisse eines begnadeten Menschenlebens aus: die armselige Kindheit in der Stadt, die Sehnsucht nach der Erde, erste, unschuldige Kinderliebe und die glühende, verzehrende Leidenschaft des Heranwachsenden, die schwere Arbeit des Bauernknechts und das einfache Leben auf dem Lande. Es ist der Weg eines träumenden Jungen, der die Gabe des Schriftstellers in sich verspürt, das Heranreifen eines künstlerisch begabten Menschen. Ob er das tragische Schicksal der Luiserbäuerin schildert oder die bisweilen nachdenklich stimmende Geschichte einer "Brautschau" - der beliebte Volksschriftsteller hat wieder einmal bewiesen, daß das die schönsten Geschichten sind, die das Leben selber schreibt. Hans Ernst wurde 1904 in München geboren. Seine Mutter starb früh, und als sein Vater in den Ersten Weltkrieg ziehen musste, wurde er zu einer Bauernfamilie gegeben - eine Zeit, die prägend für ihn werden sollte. Zurück in München, begann er auf Wunsch des Vaters eine Schreinerlehre, hielt diese aber nicht durch. Seine Liebe zum Bauernleben, die in der Zeit bei der Pflegefamilie erwacht war, wurde übermächtig. Er trat auf einem Gut eine Stelle als Rossknecht an, war dann bei mehreren Bauern im Dienst. Entscheidend für sein späteres Leben war dann sein Entschluss, sich einer Bauernbühne anzuschließen - einer jener fahrenden Theatertruppen, wie es in der Zeit zwischen den Weltkriegen noch etliche gab. Über das Theaterspielen fand er schließlich zum Schreiben, seiner eigentlichen Berufung. 1932 erschien sein erster Roman, "Jakob Voggtreuter". Rasch folgten weitere Werke dieser Art: Alle spielen sie auf dem Land, oft in den Bergen, immer sind die Hauptfiguren bäuerliche Menschen.