Bei der "Kritik des Herzens" von Wilhelm Busch handelt es sich um seine erste Gedichtsammlung, die im Jahr 1874 erschien und sich an Immanuel Kants "Kritik der reinen Vernunft" orientiert. Mit diesem Werk vollzieht sich bei Busch eine Wandlung zum ernsthaften Autor, nachdem er zuvor vornehmlich durch seine heiteren Bildergeschichten bekannt geworden war. In den Gedichten stellt Busch die Abgründe der kleinbürgerlichen Existenz und erzählt verschiedene Geschichten von Kindern, Tieren und der bürgerlichen Mittelschicht. Was dabei alle Erzählungen gemeinsam haben, ist die Überzeugung, dass der Mensch eine unbelehrbare Lust zu Heimtücke aufweist. Bei dem Werk handelt es sich um gelungene Beispiele von Buschs Reimkunst, geprägt von bitterer Ironie.