Endlich ist es so weit: Die böse Stiefmutter bringt ihren Mann dazu, seine eigene Tochter bei Eiseskälte im Wald auszusetzen. Der Alte gehorcht weinend und bekreuzigt sich nach dem Abschied seiner Tochter. Diese sitzt wiederum frierend im Wald, als Väterchen Forst erscheint. Gedemütigt begegnet sie ihm, denn ihr ist klar, dass Gott ihn geschickt hat, um ihre sündige Seele zu holen. Denn jeder, der mit dem Zepter des Frosts berührt wird, verfällt in einen eisigen Schlaf, aus dem er nie wieder erwacht. Doch Väterchen Frost ist sehr angetan von ihrer freundlichen, demütigen Art und schenkt ihr einen Pelzmantel. Er besucht sie noch zwei weitere Mal und belohnt ihre Freundlichkeit und Demut, doch die gierige Stiefmutter zu Hause hat andere Pläne für die ungewollte Stieftochter ...
Alexander Nikolajewitsch Afanasjew, der als der russische Grimm gilt, war ein bekannter Märchensammler. Im Gegensatz zu den deutschen Brüdern sammelte Afanasjew hauptsächlich die Märchen und bearbeitete sie weniger. Im Vergleich zu all seinen europäischen Kollegen gelang ihm die größte Sammlung an Volksgeschichten. Je nach Zählung beinhaltete sie zwischen 200 und 600 Erzählungen. Seine Quellen waren größtenteils das Archiv der Russischen Geografischen Gesellschaft und bereits bestehende Sammlungen anderer Märchensammler.