Am 7. Oktober 2023 erfolgt der Terrorangriff der Hamas. Zivilisten vom Greis bis zum Kleinkind werden getötet, Frauen vergewaltigt und Hunderte Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Wie traumatisch dieser Tag für Israel ist, bezeugt der Beitrag der Autorin Agnes Fazekas, die in Tel Aviv lebt und die schrecklichen Folgen hautnah miterleben muss. Seit Jahrtausenden verspricht Jerusalem Frieden und Erlösung, aber keine Stadt hat mehr Krieg und Zerstörung in ihrer Geschichte erlebt. 44-mal wird Jerusalem erobert: durch Babylonier, Makedonier, Römer, Perser, Araber, Kreuzritter, Osmanen und Briten und viele mehr. Und gleich drei Weltreligionen erheben zwischen Klagemauer, Grabeskirche und Felsendom ihren Anspruch auf »al-Quds«, die Heilige, wie Jerusalem auf Arabisch heißt. Die erhoffte Nähe zu Gott kann ein Fluch sein. Der junge Staat Israel kommt 1948 unter Schmerzen zur Welt. Die ersehnte Heimstatt der Juden wird auf Kosten der alteingesessenen Bevölkerung errichtet und muss sofort gegen die arabischen Nachbarstaaten hart erkämpft werden. Erst nach dem Sieg im Sechstagekrieg 1967 wird die Altstadt von Jerusalem israelisch. Und der Konflikt will kein Ende finden. Intifada, militante Siedler und jetzt der Terrorkrieg der Hamas. Wie heißt es im jüdischen Talmud: »Zehn Maß Leiden kamen auf die Erde herab. Jerusalem bekam davon neun Maß.«
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