In einer atemberaubenden Beichte bekennt im Amsterdamer Hafenviertel Jean-Baptiste Clamence, ehemals angesehener Anwalt, der sich stets für einen Wohltäter der Menschen gehalten hat, Selbstgefälligkeit und Opportunismus als Triebfedern seines einstigen Rechtsbewusstseins. Als er eines Nachts eine Frau auf einer Brücke stehen sah, im Begriff, in den Fluss zu springen, hat er sie nicht daran gehindert. Seitdem befindet sich sein Leben im freien Fall, und er stellt er sich selbst und den anderen Fragen: Warum tut man, was man tut? Warum lebt man, wie man lebt? Dieser Roman, einer der berühmtesten Texte des Existenzialismus, ist Camus’ letztes vollendetes Prosawerk. Ein Jahr nach seinem Erscheinen erhielt der Autor den Literaturnobelpreis.
Ulrich Matthes, geboren in Berlin, ist Theater- und Filmschauspieler. Er brillierte u. a. in als Dr.Joseph Goebbels in "Der Untergang". Matthes ist einer der beliebtesten deutschen Hörbuchsprecher. Für seine Interpretation von Vladimir Nabokovs "Pnin" erhielt er den Deutschen Hörbuchpreis.
Albert Camus wurde am 7. November 1913 als Sohn einer Spanierin und eines Elsässers in Mondovi, Algerien, geboren. Er studierte an der Universität Algier Philosophie, 1935 trat er der Kommunistischen Partei Algeriens bei und gründete im Jahr darauf das "Theater der Arbeit". 1937 brach er mit der KP. 1938 entstand sein erstes Drama, Caligula, das 1945 uraufgeführt wurde, 1947 sein Roman "Die Pest". Neben seinen Dramen begründeten der Roman "Der Fremde" und der Essay "Der Mythos des Sisyphos" sein literarisches Ansehen. 1957 erhielt Albert Camus den Nobelpreis für Literatur. Am 4. Januar 1960 starb er bei einem Autounfall.