"Viele Wochen vergingen, bis Antwort kam. Das blaugesiegelte Schreiben zeigte den Poststempel von Paris, wog schwer in der Hand
[...] Damit hob mein regelmäßiger Briefwechsel mit Rainer Maria Rilke an, der bis 1908 währte und dann versickerte, weil mich das Leben auf Gebiete abtrieb, vor denen des Dichters warme, zarte und rührende Sorge mich eben hatte bewahren wollen.
Doch das ist nicht wichtig. Allein wichtig sind die zehn Briefe die hier folgen, wichtig für die Erkenntnis der Welt [...], und wichtig für viele Wachsende und Werdende von heute und morgen. Und wo ein großer und Einmaliger spricht, haben die Kleinen zu schweigen." (F. Kappus)
Rainer Maria Rilke wird von einem jungen Mann angeschrieben, der sich nicht sicher ist, was einmal aus ihm werden soll. In seiner Freizeit schreibt er Gedichte. Doch sein Leben bewegt sich kaum auf eine Literatenkarriere hin. Er besucht die Wiener Militärakademie - dieselbe, die auch Rilke einst besuchte. So ermutigt, fragt er den großen Dichter um Rat, nicht ohne auch sein Herzblut in Form von eigenen Versen dem Dichter vorzulegen. Rilke antwortet und er schafft es, ihm Hilfestellung zu leisten, ohne die Überlegenheit eines belehrenden Meisters anzunehmen. Hieran teilzuhaben, ist ein wahrer Hoch- und Hörgenuss.
Die Briefe - fesselnd vorgetragen von Frank Stöckle - wurden musikalisch eingebettet in die großartigen Werke von Rilkes komponierenden Zeitgenossen (Mahler, Massenet, Debussy, Dvorak und vielen anderen).